„Roland Rechtsreport 2017“ veröffentlicht
Eine Mehrheit der Deutschen würde im Konfliktfall ein
Mediationsverfahren einem gerichtlichen Verfahren vorziehen. Zu diesem
Ergebnis kommt der aktuelle „Roland Rechtsreport
2017“. Danach würden sogar 67 % der Deutschen ein
Mediationsverfahren favorisieren, wenn sie zuvor schon erste Erfahrungen
mit einer Streitbeilegung durch Mediation gemacht haben. Gleichzeitig
liegt der Anteil der Deutschen, die bereits erste Erfahrungen mit
Mediation gemacht haben, bei nur 4 %.
Dieser geringe
Prozentsatz kann nur damit erklärt werden, dass nach wie vor zu wenig
Berater (Rechtsanwälte, Steuerberater) die Möglichkeit einer
einvernehmlichen Streitbeilegung durch Mediation in Erwägung ziehen. Vor
dem Hintergrund des § 1 Abs. 3 BORA ist dies Ergebnis unbefriedigend.
Danach haben Rechtsanwälte ihre Mandanten vor Rechtsverlusten zu
schützen und diese rechtsgestaltend, konfliktvermeidend und
streitschlichtend zu begleiten.
Ein weiteres Ergebnis der
Studie „streitet“ für die Option einer
außergerichtlichen Streitbeilegung im Konfliktfall: 80 % der Deutschen
sind der Meinung, dass Gerichtsverfahren zu lange dauern. Dauert ein
amtsgerichtliches Verfahren durchschnittlich 4,8 Monate und ein
landgerichtliches Verfahren durchschnittlich 9,9 Monate (Statistisches
Bundesamt, Rechtspflege Zivilgerichte 2015, S. 26, 56), so lassen sich
Konflikte mit Hilfe eines/r Mediators/in in ca. ein bis zwei Tagen
einvernehmlich lösen.
Auf den „Roland
Rechtsreport 2017“ haben wir in unserem
Downloadcenter verlinkt.